Mit Köpfchen durch die 6. SSW
In der 6. SSW ist der Embryo ca. 4 mm groß und besitzt damit in etwa die Größe einer Linse. Die Entwicklung findet von oben nach unten statt. Der Kopf erscheint deshalb noch sehr groß im Vergleich zum Körper. Es bilden sich Einzelheiten von Hals, Ohren, Augen und Gehirn heraus. Der Rückenstrang, aus dem die Wirbelsäule entsteht, endet in einem Schwanz. Als Überbleibsel der Evolution bildet er sich später zurück. Das Herz wächst zu 4 Kammern heran und entwickelt ein Herz-Kreislaufsystem, wodurch es die heranwachsenden Organe mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Auf dem Ultraschall ist der Pulsschlag in den Blutgefäßen der Nabelschnur bereits zu erkennen. Da die oben liegenden Zellen schneller wachsen als die auf der unteren Seite, nimmt der Embryo die Form eines gekrümmten C’s an.
Die 6. SSW beeinflusst von Hormonen
In der 6. SSW ist Ihr Hormonhaushalt noch nicht an die erhöhte Produktion der Schwangerschaftshormone gewöhnt. Die Folge können Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit sowie Müdigkeit sein. Im Schnitt leiden 70% der werdenden Mütter an diesen Symptomen. Auch psychische Anspannung ist möglich. Verantwortlich dafür sind die folgenden Hormone:
- Progesteron
- Relaxin
- HCG (Human-Choriongonadotropin)
- Östrogen
- Prolaktin
Trotz der Beschwerden ist dieser Cocktail aus Hormonen sehr sinnvoll. Denn jedes einzelne erfüllt einen bestimmten Zweck! Progesteron sorgt für eine entspannte Muskulatur bei der Gebärmutter, macht sie weicher und größer. Relaxin übernimmt diese Aufgabe bei den anderen relevanten Muskeln. Das Hormon HCG unterdrückt weitere Eisprünge und lässt den Schwangerschaftstest das positive Ergebnis anzeigen. Östrogene und Prolaktin regen den Milchfluss an.
Hormonumstellung in der 6. SSW – Anpassung während des 1. Drittels
Meistens ist die hormonelle Umstellung in der 6. SSW und die damit verbundenen Beschwerden nach den ersten 3 Monaten kein Problem mehr. Der Hormonhaushalt benötigt diese Zeit, um sein neues Gleichgewicht zu finden. Sie können Ihren Körper durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung bei der Anpassung unterstützen. Denn die vielen Hormone schwächen zunächst das Immunsystem. Bestimmte Infektionen stellen ein Risiko für das ungeborene Leben dar. Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt sind auch deshalb unbedingt zu einzuhalten!
In der sechsten SSW ist einiges los in Ihrem Körper, auch, wenn Sie davon noch nicht viel spüren. Bei einigen Frauen setzt die morgendliche Übelkeit auch erst jetzt ein. Die Brust bereitet sich auf das Stillen vor. Die Brustwarzen sind sehr empfindlich, einige Frauen empfinden jetzt jede noch so zärtliche Berührung als schmerzhaft, oder unangenehm. Brustwarzen und Warzenhof können sich bereits jetzt etwas dunkler färben. Spätestens jetzt sollten Sie sich für die Schwangerenvorsorge anmelden. Der Embryo wächst jetzt etwa 1mm täglich. Am Ende der sechsten Woche ist Ihr Baby bereits 8,5mm groß. Das komplexe Netz aus Nervenbahnen, die inneren Organe, Arme und Beine werden entwickelt. Der erste Arzttermin steht an, diese dauert auch etwas länger. Zur Sicherheit wird der Test wiederholt, um die Schwangerschaft nun bestätigen zu können. Einige Frauenärzte stellen jetzt schon den Mutterpass aus, andere warten damit oft bis zur 8. Woche. Im Rahmen der Erstuntersuchung wird nicht nur ein Ultraschall gemacht, sondern wird Ihnen Ihr Frauenarzt auch eine Menge Fragen zu Ihrer Krankengeschichte stellen.
Es ist sehr wichtig, alldiese Fragen ehrlich zu beantworten. Es dient nicht nur als Information, sondern auch als Schutzmaßnahme für Sie und Ihr Baby. Eine Blutuntersuchung wird meist auch jetzt durchgeführt. Überprüft werden bestimmte Antikörper im Blut, aber auch Hinweise für eventuelle Erkrankungen, wie Syphilis, oder andere Geschlechtskrankheiten. Angaben über Erkrankungen in der Familie sind für den Verlauf der Schwangerschaft wichtig. Der voraussichtliche Geburtstermin wird errechnet.